Sonne, Wind und ein neuartiger Batteriespeicher: Spatenstich am Energiepark Gundelsheim
Sonne, Wind und ein neuartiger Batteriespeicher: Spatenstich am Energiepark Gundelsheim
EnBW-Energiepark mit 72 Megawatt installierter Leistung versorgt in Zukunft über 30.000 Haushalte mit Ökostrom
Spatenstich für den Solarpark der Anlage mit Gundelsheims Bürgermeisterin Heike Schokatz
Im Landkreis Heilbronn ist in Gundelsheim am 5. Juli 2024 der Spatenstich für ein zukunftsweisendes Energieprojekt erfolgt: Der Energiepark Gundelsheim wird nach seiner Fertigstellung sowohl Strom aus Solar- und Windenergie erzeugen als auch über einen Batteriespeicher verfügen. Dabei ergänzen sich die verschiedenen Technologien: Scheint die Sonne, ist es meist weniger windig, ist es dagegen bewölkt, weht häufig Wind. Durch den Batteriespeicher lassen sich zudem Strommengen auch unabhängig vom Erzeugungszeitpunkt nutzen. Hierfür kommt eine neuartige Hybrid-Technologie zum Einsatz. Nun haben die Arbeiten am Solarpark begonnen. Der Spatenstich fand im Kreise der lokalen Bürgervertreter/-innen statt.
Gundelsheims Bürgermeisterin Heike Schokatz: „Dieser Spatenstich markiert einen wichtigen Schritt für das Energieparkprojekt – und für die Entwicklung der nachhaltigen Energieerzeugung in unserer Region. Unsere Stadt bietet den idealen Standort für das Projekt. Die Fläche ist groß und eignet sich sowohl für Sonnen- als auch für Windenergieanlagen. Gleichzeitig liegt die Fläche oberhalb von Gundelsheim und abseits bestehender Wohnbebauung. Deshalb können wir dieses neuartige Kombi-Projekt hier umsetzen und so einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz im Land leisten."
Der Solarpark wird mit seinen 109.122 Solarmodulen eine installierte Leistung von 60,5 Megawatt haben und Strom für rechnerisch rund 23.900 Haushalte produzieren. Die Inbetriebnahme ist für das erste Quartal 2025 geplant. Er erstreckt sich über eine Projektfläche von 64 Hektar, wobei etwa 55 Hektar als Solarfläche dienen. Die weiteren Flächen umfassen unter anderem Biotopbereiche wie einen Teich und Gehölzstrukturen sowie Pfade für Wildwechsel. Projektleiter Stefan Wresch von der EnBW, erläutert: „Bei der Umsetzung des Solarparks galt es, viele politische und verfahrenstechnische Aspekte zu berücksichtigen. Umweltverbände wurden intensiv in die Planungen eingebunden." Er betonte das gute Zusammenspiel mit der Stadt und dem Landratsamt Heilbronn. „Die Behörden haben das aus planerischer Sicht anspruchsvolle Vorhaben viel Know-how und hohem Engagement begleitet." Der technische Projektleiter der EnBW Stefan Lederer ergänzt: „Aus technischer Sicht waren Maßnahmen zur Bodenstabilisierung und der Einsatz neuer Technologien nötig. All das haben wir gemeistert, dank der sehr konstruktiven Zusammenarbeit mit allen Beteiligten. Die Einreichung des Genehmigungsantrags für den zweiten Baustein des Projekts, den Windpark, ist für Juli 2024 geplant. Die Inbetriebnahme soll dann im dritten Quartal 2027 erfolgen. Vorgesehen sind zwei Windenergieanlagen vom Typ Enercon EI60 mit einer Leistung von jeweils 5,6 Megawatt. Sie werden voraussichtlich rund 22 Millionen Kilowattstunden pro Jahr erzeugen. Das entspricht rechnerisch dem Jahresverbrauch von rund 6.600 Haushalten."
Im Rahmen des Forschungsprojekts ResHy (Ressourcenschonende Hybridbatterie) findet in Gundelsheim schließlich auch noch ein neuartiges Batteriespeichersystem mit einer Kapazität von 2,25 Megawattstunden seinen Einsatz: Es kombiniert einen sogenannten Second-Life-Speicher, bei dem ausgemusterte Lithium-Ionen-Akkus aus E-Autos zum Einsatz kommen, mit einem Natrium-Ionen-Speicher. Bei dieser Speichertechnologie sind die Vorkommen für die Rohstoffe der Hauptkomponenten deutlich häufiger und international breit verfügbar. Der hier eingesetzte Natrium-Ionen-Speicher wird der erste große Speicher seiner Art in Europa sein. Beide Technologien – Second-Life-Speicher und Natrium-Ionen Speicher – bieten eine Alternative zu den bisher eingesetzten Lithium-Ionen-Speichern. Der Partner im Forschungsprojekt, Fraunhofer ISE, entwickelt und implementiert dabei das nötige Energiemanagementsystem für die effiziente, langlebige und wirtschaftlich optimale Kopplung der Technologien. Gefördert wird das Forschungsprojekt durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.
Die Grundlage für die Realisierung des Energieparks in Gundelsheim schaffte der Gemeinderat in einer Ratsklausur Ende 2019, in der die künftige Nutzung der Fläche behandelt wurde. In den anschließenden Beratungen bewarb sich die EnBW erfolgreich für die Entwicklung des Projekts. Im Anschluss an den Aufstellungsbeschluss folgten der Vorentwurf des sogenannten Flächennutzungsplans (FNP) und des Bebauungsplans (B-Plan). Nach dem Auslegungs- und Satzungsbeschluss sowie der Endfassung des FNP und B-Plans konnte die Baugenehmigung erteilt werden. Sie ebnete den Weg für die Baufreigabe und den anschließenden Baubeginn des Solarparks im März 2024.
Über die EnBW Energie Baden-Württemberg AG
Mit über 28.000 ist die EnBW eines der größten Energieunternehmen in Deutschland und Europa. Sie versorgt rund 5,5 Millionen Kund/-innen mit Strom, Gas, Wasser sowie Dienstleistungen und Produkten in den Bereichen Infrastruktur und Energie. Im Zuge der Neuausrichtung vom klassischen Energieversorger zum nachhaltigen Infrastrukturunternehmen sind der Ausbau der erneuerbaren Energien sowie der Verteil- und Transportnetze für Strom und Gas Eckpfeiler der EnBW-Wachstumsstrategie und Schwerpunkt der Investitionen. Bis 2030 plant die EnBW 40 Milliarden Euro brutto zu investieren, rund 90 Prozent davon in Deutschland. Bereits Ende 2025 soll über die Hälfte des EnBW-Erzeugungsportfolios aus erneuerbaren Energien bestehen, bis Ende 2028 wird der Ausstieg aus der Kohle angestrebt. Dies sind zentrale Meilensteine auf dem Weg zur Klimaneutralität des Unternehmens im Jahr 2035.
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