Projekt Grundschule kommt voran
Projekt Grundschule kommt voran
Gemeinderat hat weitere Aufträge vergeben – Aufstockung muss aus statischen Gründen umgeplant werden
Die Stadt Gundelsheim treibt die umfassende Sanierung und Erweiterung der Grundschule in der Oststraße weiter voran. Ziel ist es, die Schule an die steigenden Anforderungen des Ganztagsbetriebs anzupassen und gleichzeitig den Bestand nachhaltig zu modernisieren. In mehreren Bauabschnitten soll das Gebäude saniert, erweitert und mit einer Mensa ausgestattet werden. Der Gemeinderat hat mit der Vergabe von weiteren Planungsleistungen nun über die nächsten Schritte entschieden. Angesichts der schwer vorhersehbaren Entwicklung der städtischen Finanzen setzen Gemeinderat und Verwaltung auf größtmögliche Flexibilität. „Mit Blick auf die Familien in unserer Stadt ist die Grundschule ein sehr wichtiges Projekt“, erklärt Bürgermeisterin Heike Schokatz.
Statik lässt ursprünglich geplante Aufstockung nicht zu
Die Grundschule wurde 1973 im sogenannten „Variel-Raumsystem“ errichtet. Dieses modulare System basiert auf einem Rahmensystem aus Spannstählen in Betonteilen. Untersuchungen ergaben, dass die Struktur des Gebäudes weitgehend intakt ist. Allerdings zeigte sich, dass die Statik eine geplante Aufstockung im Bereich des Foyers nicht zulässt, da weder die bestehende Tragkonstruktion noch die Bodenplatte die zusätzlichen Lasten aufnehmen können. Das Büro Knecht Ludwigsburg hat für dieses Problem Lösungsvarianten entwickelt. Denn das zentrale Ziel bleibt bestehen: Die Schule soll saniert, erweitert und für den Ganztagsbetrieb zukunftsfähig gemacht werden. Die ursprünglich veranschlagten Kosten von 8,73 Millionen Euro wurden nach detaillierterer Planung auf 9,97 Millionen Euro aktualisiert.
Förderung von Bund und Land
Für die Finanzierung nutzt die Stadt verschiedene Fördermöglichkeiten. Der Bund unterstützt das Vorhaben mit 2,45 Millionen Euro im Rahmen der Ganztagesbetreuung. Durch weitere Förderung vom Land und aus dem Ausgleichsstock beträgt der verbleibende Eigenanteil der Stadt lediglich circa 50 Prozent der Gesamtkosten, verteilt über die Haushaltsjahre 2025 bis 2028.
Drei Bauabschnitte geplant
Die Umsetzung des Projekts erfolgt in drei Bauabschnitten. Zunächst wird ein Neubau für die Ganztagesbetreuung und den Lehrerbereich errichtet. Damit entsteht nicht nur Raum für zusätzliche Betreuungsangebote, sondern auch eine verbesserte Arbeitsumgebung für das Lehrpersonal. Im zweiten Bauabschnitt wird der bisherige Lehrerbereich zur Mensa umgebaut, inklusive Küche. Im dritten Bauabschnitt folgt die umfassende Sanierung des Bestandsgebäudes, bei der sowohl energetische Verbesserungen als auch eine modernisierte Raumaufteilung umgesetzt werden. Um flexibel auf die Haushaltslage reagieren zu können, besteht die Möglichkeit, den dritten Bauabschnitt gegebenenfalls zu verschieben. Entsprechende Vereinbarungen trifft die Stadt mit den Planungsbüros.
Ganztagsbetreuung erfordert neue Räume
Der Handlungsbedarf für dieses Projekt ist aus mehreren Gründen groß. Zwei Klassenräume sind derzeit in Containern untergebracht – eine provisorische Lösung, die langfristig nicht tragbar ist. Zudem tritt ab dem Schuljahr 2026/27 die gesetzliche Verpflichtung zum Ganztagsbetrieb in Kraft, wofür zusätzliche Räume für Betreuung und Verpflegung geschaffen werden müssen. Gleichzeitig entspricht das bestehende Gebäude nicht mehr den heutigen energetischen und funktionalen Anforderungen. Seit 2023 laufen daher Planungen für eine langfristige Lösung, erste Untersuchungen zu Schadstoffen und Tragfähigkeit sind bereits abgeschlossen. Die Ergebnisse fließen nun in die konkreten Bauplanungen ein.
Weitere Planungsleistungen vergeben
Der Gemeinderat hat das Büro Knecht Ludwigsburg Planungs- und Bauleitungsgesellschaft mbH mit den weiterführenden allgemeinen Planungsleistungen zur Sanierung und Aufstockung der Grundschule beauftragt. Die weiteren Planungen in den Gewerken Sanitär, Heizung, Lüftung und Elektro übernimmt die Ingenieurgesellschaft Seidel mbH aus Mannheim Mit der weiterführenden Tragwerksplanung ist die IGB GmbH aus Asperg beauftragt worden. Nun will die Stadt möglichst rasch den Bauantrag einreichen. Um die Ganztags-Förderung zu erhalten, muss die Erweiterung bis zum Herbst 2027 abgeschlossen sein.